Schlager oder Schlager*in: Sollte “gendergerechte” Sprache verwendet werden?

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Das “Gendern” hat in den letzten Jahren als Trend und Diskussionsthema an Bedeutung gewonnen. Es geht darum, bei der Verwendung von personenbezogenen Begriffen die männliche, weibliche und nicht-binäre Form zu berücksichtigen. Doch wie sieht es mit dem deutschen Schlager und dem Gendern aus? Sollten Schlager-Texte “gendergerecht” gestaltet werden? In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf diese Frage.

Die Gender-Debatte erreicht den deutschen Schlager

Schlager-Musik ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur. Es ist eine Musikrichtung, die oft von Instrumenten wie Akkordeon und Gitarre begleitet wird und oft über Liebe, Freundschaft und das Leben selbst singt. In der Vergangenheit waren Schlager-Texte oft sehr traditionell und beschäftigten sich mit stereotypen Geschlechterrollen. Es gab kaum Raum für die Darstellung von nicht-binären Gender-Identitäten oder LGBT-Themen. Aus diesem Grund haben sich viele Menschen gefragt, ob der Schlager “gegendert” werden sollte.

Auf der anderen Seite gibt es die Frage, ob “gendern” bei Schlager-Texten wirklich notwendig ist. Einige Leute glauben, dass die Schlager-Tradition eine zeitlose Kunstform ist, die ihre eigenen Regeln hat und sich nicht an moderne gesellschaftliche Entwicklungen anpassen muss. In gewisser Weise kann “gendern” in Schlager-Texten als künstliches Element angesehen werden, das den natürlichen Fluss der Musik stört.

Muss der deutsche Schlager politisch korrekt sein?

Tatsächlich gibt es einige Argumente dafür, dass eine “gendergerechte” Textgestaltung dem Genre sogar schaden könnte. Der deutsche Schlager hat eine sehr treue und oft ältere Hörerschaft, die möglicherweise mit einer modernen Sprache und einer neuen Darstellung von Geschlechterrollen nicht vertraut ist. Es könnte sogar so sein, dass das Gendern als “politisch korrekt” abgetan werden könnte, was einige Hörer stören könnte.

Es gibt jedoch eine wachsende Anzahl von Künstlern im Schlager-Genre, insbesondere im Pop-Schlager-Bereich, die ebenfalls gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigen. Viele haben begonnen, Texte zu schreiben, die LGBT-Themen und geschlechtsneutrales Vokabular enthalten. Während diese Texte in der traditionellen Schlager-Community noch oft misstrauisch beäugt werden, sind sie bei einer jüngeren, offeneren und diversen Hörerschaft sehr beliebt.

Fazit: Alle kann nicht muss!

Sollten also Schlager-Texte “gendergerecht” sein? Es ist eine Frage, die von verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann. Auf der einen Seite könnte eine moderne, inklusive Sprache den Schlager einem breiteren Publikum zugänglich machen und seine Relevanz in der heutigen Gesellschaft unterstreichen. Auf der anderen Seite könnte das “Gendern” bei Schlager-Texten als künstlich oder sogar als störend empfunden werden. Letztendlich hängt es davon ab, welche Zielgruppe der Künstler erreichen möchte und ob eine “gendergerechte” Textgestaltung in der jeweiligen Hörerschaft positiv aufgenommen wird.

Eines ist jedoch sicher: Der deutsche Schlager wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der deutschen Musik- und Kulturszene bleiben.

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