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Es ist ein Aufschrei in der Medienlandschaft: Der ZDF-Fernsehgarten, eine Institution im deutschen Fernsehen, soll in einem Quotentief stecken. „Ein Desaster“, „eine Demütigung für Andrea Kiewel“, so lauten die Schlagzeilen. Doch wie zuverlässig sind diese Quoten überhaupt? Und was sagen sie wirklich aus?
Der Fall ZDF-Fernsehgarten
Die Mallorca-Party im ZDF-Fernsehgarten hat der Open-Air-Show am Sonntag ein Quoten-Tief beschert. Mit durchschnittlich 1,34 Millionen Zuschauern und nur 10,8 Prozent Marktanteil musste der „Fernsehgarten“ in dieser Woche die schwächsten Quoten der laufenden Saison hinnehmen. Doch ist das wirklich ein Desaster? Oder ist es vielleicht eher ein Symptom für ein veraltetes Quotenmesssystem?
Wie werden Quoten in Deutschland ermittelt?
In Deutschland sind die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) und die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für die Ermittlung der Fernsehquoten zuständig. Sie nutzen ein repräsentatives Panel von Haushalten und Messgeräte, um die Zuschauerzahlen und den Marktanteil zu ermitteln. Doch dieses System hat seine Tücken.
Die Tücken der Quotenmessung
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Die traditionelle Quotenmessung, wie sie aktuell vom ZDF-Fernsehgarten und anderen Sendungen erlebt wird, berücksichtigt nicht ausreichend die sich verändernden Sehgewohnheiten der Zuschauer. Insbesondere die Nutzung von Streaming-Diensten und Mediatheken, die es den Zuschauern ermöglichen, Sendungen zu einem späteren Zeitpunkt anzusehen, wird oft nicht in die Quotenmessung einbezogen.
Zudem gibt es Herausforderungen bei der Messung von Quoten für Live-Streaming-Dienste. Wenn Zuschauer beispielsweise den ZDF-Fernsehgarten live im Internet verfolgen, wird dies oft nicht in die traditionelle Quotenmessung einbezogen, wie DWDL.de berichtet.
Darüber hinaus ist die Vergleichbarkeit von Quoten zwischen traditionellem Fernsehen und Streaming schwierig. Wenn Zuschauer den ZDF-Fernsehgarten in der Mediathek nachträglich ansehen, wird dies nicht in die klassische Quote einbezogen, obwohl es ein wichtiger Indikator für die Beliebtheit der Sendung ist, wie Teltarif.de hervorhebt.
Insgesamt zeigt sich, dass die traditionelle Quotenmessung den veränderten Sehgewohnheiten der Zuschauer nicht gerecht wird und daher möglicherweise ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Beliebtheit von Sendungen wie dem ZDF-Fernsehgarten liefert.
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Sind die Quoten veraltet?
Angesichts dieser Herausforderungen könnte man argumentieren, dass die Quotenmessung veraltet und nicht mehr zeitgemäß ist. Sie gibt vielleicht nicht das wahre Bild des Medienkonsums wieder. Und vielleicht ist die Kritik an Andrea Kiewel und dem ZDF-Fernsehgarten deshalb ungerechtfertigt.
Schuss gegen die Quotenmacher
Es ist an der Zeit, dass die Quotenmacher rund um die GfK ihre Methoden überdenken und an die Realität des Medienkonsums im 21. Jahrhundert anpassen. Bis dahin sollten wir vielleicht vorsichtig sein, bevor wir Shows wie den ZDF-Fernsehgarten aufgrund ihrer Quoten verurteilen.
In einer Welt, in der immer mehr Menschen Streaming-Dienste nutzen und Fernsehen auf ihre eigene Weise konsumieren, sind die traditionellen Quoten vielleicht nicht mehr der beste Indikator für den Erfolg einer Show. Und vielleicht ist der ZDF-Fernsehgarten gar nicht in einem Quotentief, sondern einfach nur ein Opfer eines veralteten Messsystems.