In den letzten Wochen hat das Gerücht die Runde gemacht, dass Stefan Mross, der Moderator der ARD-Show „Immer wieder sonntags“, ein Alkoholproblem haben soll. Der Schlagersänger hat dies bestritten und wir sollten seine Aussage respektieren. Dennoch ist Alkoholismus ein ernstzunehmendes Problem, das die ganze Gesellschaft betrifft und auch im Schlagerbereich nicht selten vorkommt. In diesem Artikel wollen wir uns deshalb dem Thema „Alkohol im deutschen Schlager“ widmen und darauf aufmerksam machen, dass es Zeit ist, dieses Problem zu thematisieren.
Alkoholismus ist eine Volkskrankheit und macht auch vor Stars nicht Halt!
Es gibt viele Gründe, warum Alkohol im deutschen Schlager so präsent ist. Oftmals wird Alkoholkonsum in Texten verherrlicht oder besungen, was dazu führt, dass das Trinken von Alkohol als normal angesehen wird. Die Schlagerszene ist aber auch eine Branche, in der viel gefeiert wird. Auf Festivals, Konzerten oder Partys gehört Alkohol oft dazu und wird als geselliges Beisammensein verstanden. Doch der häufige Konsum von Alkohol kann zur Sucht führen und damit zu großen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen.
Ein weiteres Problem ist, dass Alkohol in der Öffentlichkeit oft verharmlost wird. Die Boulevard-Presse berichtet gerne über ausgelassene Partynächte von Schlagerstars, bei denen der Alkoholkonsum im Vordergrund steht. Doch dadurch wird das Problem verharmlost und nicht ernst genommen. Auch die Fans tragen dazu bei, indem sie oft alkoholische Getränke als Geschenke mitbringen oder dazu animieren, gemeinsam zu trinken.
Ist es wirklich besser, besoffen zu sein?
Es ist wichtig, dass sich die Schlagerszene des Alkoholkonsums bewusst wird und Verantwortung übernimmt. Das bedeutet nicht, dass man gänzlich auf Alkohol verzichten muss, sondern dass ein bewusster Umgang mit dem Genussmittel gefördert werden muss. Es sollten alternative Getränke angeboten werden, sowie auch Maßnahmen getroffen werden, wenn der Konsum aus dem Ruder läuft. Aufklärung und Sensibilisierung sind auch wichtige Bestandteile im Kampf gegen Alkoholismus.
Auch Veranstalter und Werbepartner sollten eines bedenken: Indem sie Alkohol als selbstverständlich in der Schlagerszene präsentieren, tragen sie mit dazu bei, dass dieses Problem weiterhin unter den Tisch gekehrt wird. Stattdessen sollten sie sich Gedanken machen, wie man die Branche verantwortungsvoller gestalten kann. Das könnte beispielsweise bedeuten, dass man auf Werbung für alkoholische Getränke verzichtet oder alternative Angebote schafft.
Wenig hilfreich ist da natürlich die Aussage von Nino de Angelo gegenüber der Bildzeitung. Dort sorgte mit dem Satz „Nüchtern betrachtet war es besoffen doch besser.“