Die Bundestagswahl 2025 könnte weitreichende Folgen für den deutschen Schlager haben – insbesondere durch mögliche Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Am 23. Februar 2025 stehen in Deutschland die Bundestagswahlen an – ein politisches Ereignis, das auf den ersten Blick wenig mit dem deutschen Schlager zu tun hat. Doch bei genauerem Hinsehen könnte das Wahlergebnis tatsächlich erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft der Schlagerlandschaft haben. Grund dafür ist die zentrale Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der mit seinen Programmen wie den „Festen mit Florian Silbereisen“ (ARD), der „Giovanni Zarrella Show“ (ZDF) oder zahlreichen Formaten des MDR eine unverzichtbare Bühne für die Schlagerszene darstellt.
Mit den aktuellen Prognosen, die ein starkes Abschneiden der AfD und eine gestärkte Position des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) erwarten lassen, wird die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks jedoch zur politischen Verhandlungsmasse. Beide Parteien haben sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber den Rundfunkgebühren geäußert – und genau hier könnte das Problem für die Schlagerwelt beginnen.
Die öffentlich-rechtlichen Sender gelten seit Jahrzehnten als fester Bestandteil der deutschen Schlagerszene. Mit Sendungen wie „Die Feste“ oder der „Giovanni Zarrella Show“ werden regelmäßig Millionen von Zuschauer:innen erreicht. Diese Plattformen sind nicht nur entscheidend für die Vermarktung neuer Alben, sondern auch ein Sprungbrett für Nachwuchskünstler:innen und etablierte Stars, die mit ihren Auftritten Ticketverkäufe und Streamingzahlen beflügeln.
Ohne die Unterstützung der öffentlich-rechtlichen Sender hätte es etwa Florian Silbereisen wohl deutlich schwerer gehabt, sich als der Superstar des Genres zu etablieren. Gleichzeitig fördern Formate wie die „Schlager des Monats“ (MDR) die Meinungsbildung in der Schlagergemeinschaft und halten das Genre lebendig.
Die AfD positioniert sich seit Jahren klar gegen die Rundfunkgebühren, die sie als „Zwangsgebühren“ bezeichnet. Ihre Forderungen reichen von einer radikalen Kürzung der Mittel bis hin zur Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in seiner jetzigen Form.
Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) teilt eine kritische Haltung. In einem aktuellen Beitrag auf der Plattform X (ehemals Twitter) schrieb Parteichefin Sahra Wagenknecht:
„Skandale, Misswirtschaft & einseitige Berichterstattung haben das Vertrauen in den #ÖRR untergraben. Das #BSW wird sich gegen eine Erhöhung der #GEZ-Gebühren und für Reformen stark machen, die zu mehr #Meinungsvielfalt, Sparsamkeit & Bodenhaftung führen.“
Diese Aussagen lassen darauf schließen, dass eine mögliche Regierungsbeteiligung oder eine starke Opposition von AfD und BSW zu erheblichen Kürzungen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk führen könnte – mit potenziell dramatischen Konsequenzen für die Schlagerindustrie.
Ohne die großen Schlager-Formate im Ersten, ZDF und MDR stünde der deutsche Schlager vor einer ungewissen Zukunft. Die privaten Sender haben sich bisher kaum für das Genre engagiert, und Plattformen wie YouTube oder Streamingdienste können die Reichweite der öffentlich-rechtlichen Sender nicht ersetzen.
Eine solche Entwicklung würde vor allem weniger bekannten Künstler:innen und Nachwuchstalenten schaden, die auf die breite Öffentlichkeit angewiesen sind, um Fuß zu fassen. Zudem könnte das Fehlen dieser medialen Plattformen langfristig dazu führen, dass das Genre an Bedeutung verliert – sowohl in Deutschland als auch international.
Trotz aller Befürchtungen könnte eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch Chancen bieten. Eine stärkere Fokussierung auf Vielfalt, Sparsamkeit und neue digitale Formate könnte den deutschen Schlager sogar modernisieren und für jüngere Zielgruppen attraktiver machen.
Die Frage ist jedoch, ob diese Reformen tatsächlich in einem Maße umgesetzt werden, dass der Schlager weiterhin von den bestehenden Plattformen profitieren kann – oder ob Einsparungen und Programmreduzierungen zu einem Kollaps der bisherigen Schlagerszene führen könnten.
Die Bundestagswahl 2025 könnte sich als Wendepunkt für den deutschen Schlager erweisen. Sollte es zu einem massiven Einflussverlust der öffentlich-rechtlichen Sender kommen, stünde das Genre vor enormen Herausforderungen. Ohne die Unterstützung durch Formate wie die „Feste“ oder die „Giovanni Zarrella Show“ würde dem Schlager die wichtigste Bühne fehlen – mit unkalkulierbaren Folgen für Künstler:innen, Fans und die gesamte Branche.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Verhältnisse nach der Wahl entwickeln. Klar ist jedoch, dass die Schlagerszene gut beraten ist, die Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufmerksam zu verfolgen und sich frühzeitig auf mögliche Veränderungen einzustellen.
Dieser Artikel wurde aktualisiert am 8. Januar 2025 19:43
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